Biofarben vs. Industriefarben

Eine Bestandsaufnahme

Naturfarben vs. Industriefarben

Wer selbst renoviert, hat es in der Hand und kann Material und Verarbeitungsqualität selbst bestimmen. Foto: fotolia-topntp

Ein neuer Anstrich soll schön, haltbar und natürlich unbedenklich für die Gesundheit und die Umwelt sein. Wer selbst renoviert, hat es in der Hand und kann Material und Verarbeitungsqualität selbst bestimmen. Dabei stehen Heimwerker nicht selten vor der Frage Industrie- oder Naturfarben. Wir vom Schwedischen Farbenhandel haben Biofarben genauso im Sortiment wie Industriefarben und beraten unsere Kunden immer in beide Richtungen. Denn wer nur Biofarben verkauft, unterschlägt oftmals auch die Nachteile dieser Farben. Wer dagegen nur industrielle Produkte anbietet, neigt schnell dazu, „Bio“ zu verteufeln.

Vorteile Biofarben

Es gibt viele Argumente, die für konsequent ökologische Naturfarben sprechen:

  • – natürliche Rohstoffe
  • – frei von Bioziden, Weichmachern, Kunstharzen und Konservierungsmitteln
  • – keine Lösemittel
  • – vielseitige Verwendbarkeit
  • – Naturpigmente, die oftmals UV-beständiger sind
  • – gestrichenes Holz ist kein Sondermüll und kann normal entsorgt werden

In der Ökobilanz schneiden diese Produkte zudem oft günstiger ab als viele konventionelle Farben, schließlich stammt zum Beispiel das typische Leinöl vom heimischen Acker und muss nicht um die halbe Welt zu uns geschifft werden. Doch selbst vollständig ökologische Naturfarben sind nicht automatisch gesund. Die Natur selbst erzeugt viele reizende oder giftige Stoffe, auf die manche Menschen mit Unverträglichkeiten oder Allergien reagieren. Klarheit bringt da nur ein genauer Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe.

Nachteile Naturfarben

Wer rein ökologisch denkt, wird sich schwerlich von industriellen Produkten überzeugen lassen, dennoch sollte man sich über die Nachteile von Biofarben im Klaren sein:

  • – Wegen mangelnder Biozide können Flächen im Außenbereich schneller vermoosen.
  • – Biofarben weisen häufig längere Trocknungszeiten auf.
  • – Aufgrund der verwendeten Naturpigmente steht nur ein beschränkter Farbraum zur Verfügung.
  • – Weiße Farben für den Innenbereich können leichter vergilben.
  • – Ökologische Naturfarben sind zumeist teurer.

Farben und Lacke auf Wasser- oder Lösemittelbasis?

Bei den Verfechtern industriell hergestellter Farben gibt es zwei Lager: Während die einen auf Farben auf Wasserbasis schwören, setzen die anderen auf Farben mit Lösemitteln. Wasserbasierende Farben klingen zwar „gesünder“ und sind manchmal mit dem „Blauen Engel“ ausgezeichnet, doch vieles, was als umweltfreundlich verkauft wird, enthält beispielsweise Konservierungsstoffe oder Bindemittel wie Acryl oder Acrylat, die alles andere als gesund sind und zudem aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden. Moderne lösemittelhaltige Farben enthalten heutzutage dagegen so wenig Terpentinersatz, dass man selbst etwas hinzu geben muss, damit die Farbe streichfähig wird. Trotzdem sind Farben mit Terpentin die ökologisch bessere Variante. Denn nach Verflüchtigung des Lösemittels verbleibt eine Schicht auf Basis nachwachsender Rohstoffe, weil Bindemittel aus Alkydharzen zumeist aus Leinöl gewonnen werden.

Der Beitrag wurde am 23.2.2024 aktualisiert.

7 Comments

marksu fasold

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir suchen als Wandfarbe einen Silberton und benötigen 10 Liter. Können Sie da etwas anbieten ?

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Thumser

Wenn Sie einen Silberton im Sinne von Silberglanz meinen, müssen wir Sie enttäuschen, aber wir führen ein Silbergrau, das unter bestimmten Lichteinflüssen silber wirkt. Wichtig zu wissen wäre auch, ob Sie eine Innenwand streichen wollen und ob diese aus Holz, Putz oder Tapete besteht. Am besten rufen Sie einfach mal an und unterhalten sich mit einer/m unserer Fachberater*innen: 040 54801220

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Leviticus Bennett

Das Thema Industriefarbe interessiert mich schon seit Längerem. Ich bin immer auf der Suche nach neuen und interessanten Artikeln und Blogs zu diesem Thema. Es ist super, dass ich diesen Blog gefunden habe. Hier findet man echt viele hilfreiche Informationen.

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Thomas Karbowski

Erst aus der Lektüre dieses Beitrags habe ich erfahren, dass die zur Herstellung von Biofarben verwendeten Naturpigmente häufig auch gegen UV-Strahlen schützen. Zum Streichen meines neuen Hauses auf dem Gelände werde ich daher sicherlich Biofarben benutzen. Meine Mutter wird stolz auf mich sein, dass ich einen eigenen Beitrag zur Nachhaltigkeit leiste.

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Thomas Karbowski

Gut zu wissen, dass Farben mit Terpentin die ökologisch bessere Variante, da nach Verflüchtigung des Lösemittels eine Schicht auf Basis nachwachsender Rohstoffe verbleibt. Mein Onkel möchte die Wände seines Hauses neu streichen lassen. Da er einen eigenen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten möchte, wird er sich für Farben mit Terpentin entscheiden.

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Adrian

Wir bauen unser Haus und wollen dafür umweltfreundliche Stoffe nutzen. Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema natürliche Farben. Interessant zu wissen, dass wenn ich mit solcher Farbe das Holz bemalen werde, wird Holz danach nicht als Sondermüll bezeichnet.

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Thomas Karbowski

Gut zu wissen, dass Biofarben häufig längere Trocknungszeiten aufweisen. Mein Neffe möchte sich mit der Lackierung in der Industrie beruflich beschäftigen. Er wird bei seiner Arbeit den Umstand berücksichtigen, dass für Biofarben längere Trocknungszeiten kennzeichnend sind.

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