Dem Bildschirm vertrauen?

Farbdarstellung am Monitor nicht immer authentisch

Die Farbdarstellung stimmt häufig am Monitor nicht

Um einen Farbton ganz genau zu bestimmen, orientiert man sich am besten an Farbtonkarten. Foto: Foto: 123rf/severija

 

Wir erleben es immer wieder, dass sich Kunden bei der Auswahl eines Farbtons schlicht auf ihren Bildschirm verlassen. Nun mag es dem einen oder anderen nicht so genau darauf ankommen, weil er pauschal einen mittleren Grünton, ein helleres Grau oder dunkles Rot sucht. In diesen Fällen fallen leichte Abweichungen zwischen der Farbdarstellung auf dem Monitor und der realen Farbe nicht so ins Gewicht. Hat man aber ganz präzise Vorstellungen, ist der Bildschirm das falsche Werkzeug bei der Farbtonauswahl.

Keine verlässliche Quelle

Aber warum kann man sich auf die Farbdarstellung von Monitor, Digitalkamera oder Fotos nicht verlassen? Alle digitalen Bildverarbeitungsgeräte funktionieren als Leuchtquelle. Das heißt, es wird Licht ausgestrahlt, das auf das Auge des Betrachters trifft. Nun kann aber jedes dieser Geräte anders eingestellt sein. Ist der Monitor durch den Helligkeits- oder Kontrastregler verändert worden, können die Farben heller, dunkler, greller oder pastelliger angezeigt werden. Folglich kann das ursprüngliche Monitorbild nicht mit der Wahrnehmung übereinstimmen. Bestes Beispiel sind Elektrofachgeschäfte, in denen etliche Fernseher laufen, aber kein einziges Gerät farblich identische Bilder zu einem anderen Gerät zeigt.

Fotos sind auch nicht besser

Fotos aus dem Farbdrucker sind auch nicht verlässlicher, weil die Digitaldrucker im Farbraum CMYK (Abkürzung für die drei Farbbestandteile Cyan, Magenta und Yellow sowie Schwarz, das üblicherweise als Key-Color bezeichnet wird) arbeiten. Auf Fernsehgeräten und Computerbildschirmen kommen dagegen die Primärfarben RGB (Rot, Grün und Blau) zur Anwendung. Bei der Umrechnung von dem einen in den anderen Farbraum kann es daher leicht zu Farbverschiebungen kommen. Aber auch im Labor entwickelte Fotos sind nicht verlässlich, weil Schattierungen es schwierig machen, den exakten Farbton abzuleiten. Gelegentlich schicken uns Kunden Fotos von Häusern, weil sie ihre Fassade in genau diesem Farbton streichen wollen. Wenn wir dann Fragen, ob wir den Farbton unter dem Dachüberstand auf der Sonnen- oder der Schattenseite messen und entsprechend anmischen sollen, kommen erste Zweifel auf.

Gilt nicht nur für Farben und Lacke

Aufgrund der Lichtverhältnisse beim Fotografieren und wegen unterschiedlicher Bildschirmeinstellungen kann es dazu kommen, dass die Farbdarstellung in unserem Onlineshop nicht zu 100 Prozent authentisch ist. Unsere Farbtonbeispiele können daher immer nur Näherungswerte in Abhängigkeit zum Monitor des Betrachters sein. Das gilt übrigens nicht nur für unsere Bilder auf unserer Internetseite, sondern für alle Bilder, die auf Internetseiten veröffentlicht werden.

Auf Nummer Sicher gehen

Um einen Farbton ganz genau zu bestimmen, sollten Sie sich möglichst immer an Original-Farbtonkarten der Farbenhersteller beziehungsweise an Farbmusterkarten aus allgemeingültigen Farbräumen – wie etwa RAL oder NCS – orientieren. Die Farbtöne auf den Karten stellen eine Reflektionsfläche dar und entsprechen exakt der zu bestellenden Farbe.

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