Gründlich grundiert ist halb gestrichen

Warum die Grundierung beim Streichen von Holz so wichtig ist

Grundierung für das Gartenhaus mit Grundieröl

Vor dem Streichen mit Farbe erfolgt eine Grundierung – für Holz empfiehlt sich ein Grundieröl. Foto: Zender

 

Wenn eine Farbe schon nach kurzer Zeit vom Fensterrahmen, Fassaden oder Türen wieder abblättert, liegt das möglicherweise an der fehlenden Grundierung. Denn Holz ist ein natürlicher Baustoff, der eine gewisse Elastizität mit sich bringt. Je nach Holzart – mal mehr, mal weniger.

Beispiel Nadelhölzer

Einige Holzarten – insbesondere Nadelhölzer wie Kiefer, Fichte oder Tanne – sind elastischer als die Farbe. Dabei gilt: je schneller der Baum wachsen konnte, desto weiter sind die Jahresringe voneinander entfernt und umso elastischer ist das Holz. Anders sieht es aus, wenn der Nadelbaum aus einer polaren Region stammt, langsamer gewachsen ist und folglich die Jahresringe auch deutlich dichter beieinander liegen.

Was bringt das Prädikat „elastisch“?

Einige Holzfarben sind mit dem Prädikat „elastisch“ versehen. Diese Information soll dem Kunden vermitteln, dass die Farbschicht die Bewegungen des Holzes mitmacht und es deshalb nicht zu Rissen kommen kann. Das ist allerdings Unfug. Bei diesen Farben handelt es sich zumeist um Acryl- also Plastikfarben, die ein gewisses Maß an Bewegung mitmachen. Doch ein weiches, sehr bewegliches Holz kann sich deutlich mehr ausdehnen oder stauchen, als es die elastische Farbe vermag.

Warum bewegt sich Holz gerade im Außenbereich?

Im Gegensatz zu Hölzern im Innenbereich, unterliegen Außenhölzer erheblichen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen. Ist es draußen sehr feucht, dehnt es sich aus. Wird es trocken und warm, zieht es sich wieder zusammen. Um das Holz an seinem „Bewegungsdrang“ zu hindern, muss es grundiert werden. Eine Grundierung ist nicht zu verwechseln mit einem „Bläueschutz“ oder „Bläuegrund“, der aufgrund einer veralteten, über 50 Jahre alten DIN-Verordnung nach wie vor empfohlen wird. Am besten geeignet ist ein Grundieröl, das im Holz aushärtet und so Spannungen reduziert.

Wann braucht man einen Sperr- und Haftgrund?

Bei sehr glatten oder gehobelten Hölzern können Farben zudem Schwierigkeiten haben, sich auf der sehr dichten Oberfläche „festzuhalten“. Dann liegt die Farbe quasi wie ein Film auf der Oberfläche, der sich bei der geringsten Holzbewegung ablösen kann. In solchen Fällen streicht man einen Sperr- und Haftgrund, der wie ein Vermittler zwischen gehobelter Holzoberfläche und Farbe wirkt.

Übrigens: Nach erfolgter Grundierung kann ein doppelter Farbanstrich folgen. Da der Sperr – und Haftgrund selbst bereits über eine Standzeit von bis zu zwei Jahren verfügt, muss der Anstrich jedoch nicht zwingend sofort erfolgen.

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